Happy Thanksgiving
- leapkakoschke
- 28. Nov. 2014
- 6 Min. Lesezeit








Es wird mal wieder Zeit für einen weiteren Blogeintrag!
Wie gewöhnlich ist viel passiert und immer was los in Erie bzw. Rose Home. Zu allererst steht nun fest, wer unser neuer HLC (House Life Coordinator) wird bzw. ist es eine Frau. Ihr Name ist Mary Ann und sie wird ab Dezember dann voll und ganz übernhemen. Im Moment ist sie ab und zu für ein paar Stunden an zwei, drei Tagen der Woche hier, um die Routinen, die core member und das Team um Rose Home kennen zu lernen. Ich kann gar nicht genau sagen, wie alt sie ist, aber sie hat auf jeden Fall mehr Lebenserfahrung, als alle anderen assistants in Rose Home, um es mal so auszudrücken. Aber ich denke gerade das wird eine Bereicherung für Rose Home sein, ihre ruhige, liebevolle, herzliche Persönlichkeit und ihre Gelassenheit. Alle in Rose Home freuen sich darauf in naher Zukunft mehr Zeit mit ihr zu verbringen und sie besser kennenzulernen. Außerdem sind sowohl core member, als auch assistants sehr gut in neue Personen willkommen heißen, was ich selbst erlebt habe. Deshalb mache ich mir keine Gedanken, dass sie Schwierigkeiten haben wird sich hier einzuleben.
Ansonsten war ich diesen Monat so gesehen schon gut beschäftigt, weil ich zum Einen ziemlich viele 12 Stunden Tage hatte, an denen ich von 8am oder 9am bis 8pm/9pm present war, weil ein anderer assistant ziemlich viel PTO (Urlaub) hatte. An sich ist es nicht wirklich ein Unterschied, weil ich sowieso die meiste Zeit hier bin und ob ich dann present bin, oder nicht, ist nicht entscheidend. Was das Ganze doch ein bisschen anstrengender, als sonst gemacht hat, war, dass es die meiste Zeit nur ein anderer assistant und ich present war, weil sich des Öfteren assistants krank gemeldet haben. So kam es dann auch schon mehrfach vor, dass ich mit 3 core membern alleine war, während der andere assistant den 4. core member zum Sport begleitet hat, oder dass ich den einen Sonntag von 8am bis 3pm ganz alleine mit allen 4 war. An sich aber alles kein Problem, da ich nun wirklich lange genug hier bin, um die Routinen, Abläufe usw. im Schlaf zu kennen.
Es ist nun wirklich Winter geworden in Erie....die meiste Zeit knapp unter 0 Grad Celsius und der Schnee liegt auch schon seit ein paar Wochen. Im Moment freue ich mich noch über den Schnee, da wir in den letzten Jahren nicht wirklich viel Schnee bei uns in Braunschweig hatten. Dennoch haben mir alle assistants schon gesagt, dass das nur der Anfang ist und dass der Schnee mit Sicherheit bis April liegen bleiben wird und auch die Temperaturen noch viel unangenehmer werden. Das habe ich allerdings auch schon erlebt! Den einen Tag hatten wir -18 Grad Celsius, was schon unangenehm war, wenn man sich nicht gerade im Haus aufgehalten hat. Das war auch gleichzeitig der Tag, an dem ich meine Poetry Slam vor Brians College Klasse vorgetragen habe. Brian hatte seinem Lehrer nämlich erzählt, dass ich derzeit in Erie verweile und in meiner Freizeit gerne Poetry Slams schreibe und vortrage. Deshalb sind Brian und sein Lehrer auf die brillante Idee gekommen, dass ich das doch vor seiner Klasse machen könnte. Ich weiß nicht das exakte Fach, aber man könnte es als "fremde Kulturen, fremde Sprachen, Weltgeschichte" bezeichnen. Deshalb durfte/sollte ich den Poetry Slam auch auf Deutsch halten, was für mich nun wirklich kein Problem darstellte. Es war eine tolle Erfahrung, aber auch komisch, weil ich natürlich andere Reaktionen aus Deutschland gewohnt war, da das Publikum verstanden hat, worüber der Poetry Slam handelte. Stattdessen hat man diesem Publikum im Gesicht angesehen, dass sie kein Wort verstanden haben, was auch schon wieder lustig war, weil ich hätte sagen können, was immer ich gewollt hätte. Nichts desto trotz habe ich meinen Poetry Slam am Ende nochmal auf Englisch knapp zusammengefasst, damit die Studenten eine leise Ahnung bekommen, was ich da eigentlich gesagt hatte. Also an sich komplett anders, als in Deutschland, aber das war mir schon im Voraus klar, da der Poetry Slam davon lebt, dass man mit der Sprache spielt und wenn diese nicht versteht, ist es natürlich ein bisschn witzlos, aber ich hatte meinen Spaß!
Ansonsten geht in L'Arche Erie alles seinen gewohnten Gang und es geht allen gut. Man verbringt Zeit zusammen, guckt Fernsehen, isst, betet, geht zum Sport, feiert Geburtstage und anniversarys, also es steht immer irgendwas an. An meinen days away versuche ich meistens irgendwie aus dem Haus zu kommen, um auch wirklich "away" zu sein. Nichts gegen meine core member, ich liebe sie von ganzem Herzen, aber es tut auch mal gut nicht da zu sein und ein bisschen Ruhe und Privatsphäre zu bekommen. Da Becca und ich dieselben days away haben, unternehemen wir meisten was zusammen, entweder Essen gehen(damit ich die amerikanische Küche auch mal ausreichend probiert habe), shoppen gehen, ins Kino, oder hat sie mich auch mal eine Bar mitgenommen, wo ein Freund von ihr mir Billard spielen beigebracht hat.
Oder letzte Woche Freitag und Samstag, wo ich eine andere Mitfreiwillige von IN VIa Köln e.V. in Cleveland besucht habe und dann wirklich für zwei Tage weg war. Ich habe die Zeit mit Jacqui, ihren core membern und assistants sehr genossen. Es ist schön auch mal in einem anderen Haus zu leben und Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen. Am Freitagabend haben wir einen Filmabend mit ihre core membern gemacht, wozu es Popcorn, Chips und heiße Schokolade mit Marschmallows gab. Danach haben Jacqui und ich noch bis ungefähr 4am gequatscht, weil es einfach so viel zu erzählen gibt. Die Nacht war kurz, weil der Wecker schon wieder um 7am geklingelt hat, weil Jacqui ab 8am present war. Sie hat mich dann aber noch ein bisschen länger schlafen lassen, bis sie mich dann geweckt hat, mir ihr spezielles Oatmeal zum Frühstück gemacht hat und wir danach mit ihren core membern zum Bowling aufgebrochen sind. Das erste Bild zeigt Adam, einen von Jacquis core membern, und mich. Auf den anderen Bildern ist, wie zu nicht anders zu erwarten: Jacqui. Als wir vom Bowling zurück gekommen sind, haben Jacqui und ich erstmal einen power nap eingelegt, da wir doch sehr müde waren. Danach gab es Abendessen und ich musste mich auch schon leider wieder verabschieden, aber natürlich mit dem Versprechen bald mal wieder zu kommen.
Nach Cleveland und zurück nach Erie hatte mich mein Mentor Stephen gebracht, da er auf halben Weg nach Cleveland wohnt. Stephen ist awake-overnight in L'Arche Erie und an dem Samstagabend hatte er Schicht im Jubilee Haus in Erie, weshalb ich mich dazu einverstanden erklärt hatte mit ihm den overnight zu machen bzw. sah meine Nacht so aus, dass ich auf der Couch geschlafen habe. Was alles andere, als erholsam war, da ich auch um 5:30am nach mehrerem Aufwachen, so wach war, dass ich nicht mehr einschlafen konnte. Also bin ich aufgestanden und hab mich halbwegs fertig gemacht und halbwach auf der Couch gehangen, bis Stephen mich zurück zu Rose Home fahren lassen hat, da ich ab 8am present war. Als ich gerade die Tür öffnen wollte, stand Matt schon dahinter, hat sie aufgerissen, mich mit einer riesen Umarmung empfangen und mir gesagt, dass er mich vermisst hat. Dann hat er mir auch noch meinen Koffer in mein Zimmer hochgetragen. Ich hab wirklich gemerkt, dass genau so gerne, wie ich auch mal rauskomme, auch zurückkomme und dass es sich immer, wie nach Hause kommen anfühlt. Es ist immer gut zu wissen, wo man hingehört bzw. einen Ort hat, an den immer wieder mit Freude zurückkehrt.
Gestern war ja nun Thanksgiving und zusätzlich Matt's Geburtstag. Dieser ist an seinem Geburtstag zu seinen Eltern gegangen und hat dort mit seiner Familie gefeiert un durfte auch dort übernachten. Rose Home wird dann später nochmal mit ihm seinen Geburtstag ordentlich feiern, aber ein bestimmtes Datum steht noch nicht fest. An sich war es ein relativ ruhiges Thanksgiving, da David am Mittwochabend schon von seiner Schwester abgeholt wurde , um Thanksgiving mit seiner Familie zu verbringen und auch Bev war bei ihrer Familie. So war es nur Sam, der mit Tony und mir zum Hearth gefahren ist, um dort mit anderen core members und assistants Thanksgiving zu feiern. Begonnen wurde mit einer prayer session, wo gesungen und gebetet wurd. Außerdem hatte jeder zu Beginn einen Sticker bekommen, den er sich an seine Kleidung kleben sollte. Zweck dessen war, dass man sich später in kleinen Gruppen mit den Personen mit dem gleichen Sticker zusammen finden sollte und ein paar Fragen gemeinsam beantworten sollte. Danach wurde dann zum Essen übergegangen, es gab natürlich Truthahn, mit Kartoffelbrei, Preiselbeeren, Stuffing, grünen Bohnen und als Nachtisch verschiedene Sorten von Pie, aber ich habe ganz traditionell den pumpkin pie gegessen.
Nach dem Hearth sind Tony, Sam und ich noch ins Kino gegangen und haben einen schönen Abend zusammen verbracht. Gegen späten Abend haben wir dann Bev von ihrer Familie abgeholt und dann war es auch schon wieder Zeit ins Bett zu gehen für die core member, da sie heute wieder zur Arbeit mussten. David ist inzwischen auch wieder gut zu Hause angekommen und bald werden auch Sam, Bev und Matt wieder nach Hause kommen und dann geht der gewohnte Alltag wieder los!
Liebste Grüße nach Deutschland und eine angenehme, entspannte Vorweihnachtszeit!





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